Faszination Räuchern – Praktische Anwendung

RäucherungIm letzten Blog habe ich einen kurzen Abriss über die Geschichte des Räucherns geschrieben, doch nun möchte ich zum praktischen Teil kommen und über das Räuchern selbst berichten sowie über diverse Möglichkeiten mit Düften zu arbeiten.

Räuchern, Healing Incense, Räucherstäbchen und ätherische Öle

Persönlich finde ich die ätherischen Öle in der Duftlampe recht praktisch, da sie sofort einen angenehmen Duft sowie eine angenehme Atmosphäre im Raum verbreiten. Räucherstäbchen finde ich auch sehr praktisch, meiner Meinung nach kann ihr Rauch jedoch nach einer Weile die Atmung etwas strapazieren. Es gibt sie in Form von Stäbchen, Kegeln, Spiralen, Blumen u.v.m. Räucherstäbchen haben mich schon früh fasziniert, wohingegen ich die Duftlampe einfach eher angenehm und praktisch fand.

Im Zusammenhang mit Räucherstäbchen entdeckte ich auch die tibetischen Healing Incences, welche mich noch mehr in ihren Bann zogen. Mir gefiel an den Healing Incences, dass sie eben zu Heilzwecken dienten, wofür ätherische Öle natürlich ebenso genutzt werden können. Für mich war auch sehr deutlich spürbar, dass die Healing Incences um einiges wertvoller waren als Räucherstäbchen. Abgesehen vom angenehmen Duft, faszinierte mich insbesondere ihre Heilwirkung.

Als ich allerdings das Räuchern entdeckte, tat sich für mich eine ganz andere Welt auf. Das Räuchern hat für mich etwas Heiliges und ist für mich weitaus faszinierender als Räucherstäbchen. Räuchern braucht aber Zeit, ist dafür sehr wirkungsvoll. Eine Räucherung vorzunehmen ist bereits ein Ritual für sich und hat etwas archaisches. Am Räuchern fasziniert mich auch das Feuerelement sowie das Ritual, das dabei entsteht.

Was genau ist Räuchern?

Einfach gesagt ist Räuchern das Verglühen von diversen Pflanzenteilen. Diese können sein: Wurzeln, Blätter, Zweige, Spitzen (Nadeln), Holz, Rinde, Kernholz, Früchte, Beeren, Knospen, Blüten, Blütenblätter, Blütenstaub, Kraut, Halme, Saat, Wurzelknolle, Gummi, Harz, Harzkristall, Resinoid.

Sie können ebenso Kräuterbüschel  zusammenstellen, diese anzünden und damit räuchern. Aus der indianischen Tradition sind insbesondere der Smudge (getrocknete, fest zusammengeschnürte Kräuter) aus weissem Salbei oder auch der Süssgraszopf bekannt. Die Smudges und der Zopf werden ebenfalls direkt angezündet. Sie benötigen nur eine Schale, um die brennenden Pflanzenteile und die Asche aufzufangen.

Herkömmlicherweise wird die Räucherware auf glühende Holzkohle gelegt und verraucht. Das Holzkohlestück wird beispielsweise über das Feuer einer Kerze entzündet, was etwas länger dauert. Deshalb wurden die schnell entzündbaren Kohletabletten entwickelt, welche allerdings einen Eigengeruch haben. Um die Kohle zu entzünden benötigen Sie eine Zange, um jene über die Kerzenflamme zu halten. Sobald die Kohletablette rundum glüht, wird sie in ein Räuchergefäss gelegt. Erst dann kommt das Räuchermaterial auf die Kohle.

Räucherutensilien

Wie bereits erwähnt, benötigen Sie Kohletabletten, eine Metallzange, eine Kerze, Räucherwaren und ein hitzebeständiges Räuchergefäss. Letzteres sollte so beschaffen sein, dass Sie es tragen können, ohne sich die Finger zu verbrennen und ohne dass die Räucherware zu Boden fällt. Ebenso sollten Sie es auf eine Fläche stellen können, ohne dass diese durch die Hitze beschädigt wird.

Je nachdem wie das Räuchergefäss gestaltet ist, benötigen Sie noch Sand, um die Kohletablette darauf zu legen. Alternativ können Sie auch Salz anstatt Sand verwenden. Zuletzt sollten Sie sich eine grosse Feder kaufen, falls Sie bisher keine in der Natur finden konnten. Die Feder wird benutzt, um den Rauch in eine gewünschte Richtung zu wedeln, z.B. um sich oder einer anderen Person den Duft / Rauch zuzufächeln oder es in eine bestimmte Ecke eines Raumes zu fächeln. Ich wurde gelehrt es zu unterlassen, den aufsteigenden Rauch mit meinen Händen zu durchkreuzen, sondern hierfür eben eine Feder zu benutzen.

Unterdessen gibt es auch Möglichkeiten Räucherwaren auf ein Edelstahlsieb zu legen, sodass die Holzkohle nicht mehr benötigt wird. Dieses Gefäss wird Räucherstövchen genannt. Allenfalls können Sie sich einen Mörser zulegen, um Räucherwaren noch feiner zu zermahlen oder zu pulverisieren. Teilweise erhält man im Handel grosse Harzklumpen, die es zu zerkleinern gilt. Sollten Sie die Räucherware selber herstellen wollen, brauchen Sie den Mörser sowieso…

Räuchern

Auf den ersten Blick mag es einfacher sein, sich Räuchermischungen zu kaufen, weil diese in den Verkaufsflächen präsentiert werden. So müssen Sie sich nicht damit auseinandersetzen, welche Stoffe wofür gebraucht werden. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, doch ich bevorzuge zu wissen, was genau in der Räucherung enthalten ist. Wenn Sie in Apotheken und Drogerien nach einzelnen Stoffen verlangen, werden Sie diese auch erhalten. Es ist hilfreich sich vorab ein entsprechendes Buch zu kaufen, damit Sie wissen, wonach Sie fragen wollen. Ich ermutige Sie dazu, die Räucherstoffe einzeln zu kaufen und zu verräuchern und ihre Wirkung auf diese Weise individuell zu erfahren. In einem nächsten Schritt können Sie Ihre individuellen Räuchermischungen nach Ihrem Gutdünken und Ihren Erfahrungen zusammenstellen.

Räucheranwendungen

Reinigung von Räumen

Wenn auch das Räuchern vielen Menschen unbekannt sein mag, so haben vielleicht doch bereits einige davon gehört, dass man Räume ausräuchern kann, um diese von unerwünschten Energien zu befreien. Ich halte Abstand davon Ritualanleitungen anzugeben, da dies nicht zwingend ist und man auch rein intuitiv arbeiten kann. Wichtig ist es, den ganzen geschlossenen Raum und insbesondere die Ecken gut auszuräuchern. Lassen Sie den Raum für mindestens zwei Stunden geschlossen. Danach öffnen Sie alle Türen und Fenster und lüften gut durch. Sie werden feststellen, dass die dicke Luft einer Atmosphäre der Leichtigkeit gewichen ist. Vorschläge zum Räuchern: Weihrauch, Palo Santo, weisser Salbei, Wacholderspitzen, wobei alle diese Stoffe sehr gut einzeln geräuchert werden können.

Innere Reinigung / Negative Gedanken und Gefühle auflösen

Vorschläge: Zeder, Myrte, Lorbeer, Süssgras, Wacholder, Weihrauch

Entspannung / Harmonie / Beruhigung

Vorschläge: Styrax, Tolubalsam, Opoponax, Lavendel.

Für die beiden oberen Anwendungsgebiete setzen Sie sich am besten an einen Tisch und stellen das Räuchergefäss vor sich hin oder Sie setzen sich auf den Boden und stellen das Räuchergefäss vor sich auf den Boden hin. Schliessen Sie die Augen und lassen Sie die Räucherung auf sich wirken. Sie werden die Wirkung spüren, ganz bestimmt! Wenn Sie jemanden haben, der die Räucherung für Sie tätigen kann, umso besser! Die helfende Person geht dann von unten nach oben im Uhrzeigersinn rund um Sie herum und endet über Ihrem Scheitel.

Die Liebe anziehend, aphrodisierend

Vorschläge: Kostus, Myrrhe, Myrte, Moschus, Rose, weisses Sandelholz, rotes Sandelholz. Lassen Sie sich von ihrer Fantasie leiten, räuchern Sie sich selber ein, die Wohnung, das Schlafzimmer…

Dies waren nur ein paar Beispiele, wie Räucherungen angewendet werden können, auch die Vorschläge für die Räucherstoffe sind nicht abschliessend. Aber vielleicht habe ich Sie neugierig gemacht umd die Begeisterung fürs Räuchern bei Ihnen geweckt?